Jubiläumsjahr mit einer feierlichen Dankmesse eröffnet

Am Kirchweihsonntag, dem 15. Oktober 2023, feierte die Friedberger Stadtpfarrei St. Jakob mit vielen Gästen von nah und fern das 150. Jubiläum der neuen Stadtpfarrkirche.
Nur fünf Jahre nach der Zerstörung der alten, konnte der erste Gottesdienst in der neuen Kirche gefeiert werden. Daran erinnerte der Dankgottesdienst mit Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger und der anschließende Festakt im Pfarrzentrum.

Die Pfarrei begeht dieses Jubiläum ein ganzes Jahr lang und bietet in den nun folgenden Monaten einen ganzen Blumenstrauß an Veranstaltungen und Angeboten an. Ziel ist immer, die Menschen in Friedberg näher zusammenzubringen. Sei es beim Konzert des Kirchenchores mit dem Collegium Musicum am 29. Oktober 2023, bei der Malaktion für Kinder und Jugendliche, dem Erzählcafé, dem gemeinsamen ökumenischen Pilgern auf dem altbairischen Jakobsweg, der Gemeindefahrt nach Verona und Ravenna, wo die Vorbilder unserer Kirche stehen und noch vielem mehr.

Dieses Jubiläumsjahr wurde mit einer Festfanfare eröffnet (Fanfara von Bartholomäus Riedl). Mit der Missa brevis in G-Dur von W.A. Mozart, auch als Orgelsolomesse für Soli, Chor, Orchester und Orgel bekannt, gestalteten Kirchenchor und Pfarrorchester unter der Leitung von Monika Trinkl-Peters die Festmesse.

Pfarrgemeinderatesvorsitzender Julian Schmidt warf beim Festakt einen Blick in die Geschichte unserer Stadtpfarrkirche. Er erinnerte an die zeitlichen Umstände des Kirchbaus nach dem Deutsch-Französischem Krieg und der Gründung des Deutschen Reiches sowie im Nachklang des Ersten Vatikanischen Konzils. Stadtpfarrer P. Steffen Brühl erinnerte in seiner Festansprache daran, dass alles im Fluss sei, alles sich verändere. So habe auch die neue Stadtpfarrkirche durch die Jahrzehnte hindurch immer wieder ihr Aussehen verändert. Die Kirche, die 2023 hier stehe, sei nicht dieselbe wie vor 150 Jahren. Er übertrug das auf die Kirche, die sich aus lebendigen Steinen zusammensetze, den Gläubigen. Diese Kirche sei eine „ecclesia semper reformanda“, eine sich immer wandelnde Kirche. Weil eben die Kirche aus den ganz konkreten Menschen von heute bestehe, sei sie eine andere, als sie gestern war und morgen sein wird. Weil sich die Menschen ändern, ändere sich auch die Kirche. So sei es Aufgabe der Kirche auf die Sorgen und Nöte, die Hoffnungen und Sehnsüchte der Menschen einzugehen. Leben helfen, das sei Aufgabe der Kirche. Zum Abschluss seiner Festansprache rief P. Brühl die Menschen in der Kirche auf, sich weiter zu engagieren und diese Kirche zu gestalten, damit sie, wie es Papst Franziskus sagte, ein Ort werde für „todos, todos, todos“, für alle, alle, alle.

Der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko, Landrat Dr. Klaus Metzger und der Erste Bürgermeister Friedbergs Roland Eichmann stellten in ihren Grußworten die verbindende Kraft der Gemeinde St. Jakob heraus. Die Not der Menschen zu sehen und dann zu handeln, so drücke sich der gelebte Glaube in Friedberg aus. Darüberhinaus engagieren sich die Menschen von St. Jakob auf ganz unterschiedlichen Feldern für die Gemeinde, aber auch für das Leben in der Stadt Friedberg.

Der interkonfessionelle und interreligiöse Dialog sei in Friedberg keine akademische Veranstaltung, sondern ganz konkretes miteinander leben, miteinander reden, miteinander arbeiten, miteinander feiern. Darauf wiesen die Grußwortredner aus der neuapostolischen Gemeinde Friedbergs, Priester Elmar Hirsch, aus der türkischen Moscheegemeinde, Imam Ritvan Özten, und aus der evangelischen Gemeinde, Kirchenvorständin Monika Göppel und Pfarrerin Nina von Saldern, hin.

Stadtpfarrer P. Steffen Brühl dankte allen, die durch ihre Arbeit und ihren großen Einsatz überhaupt erst möglich machten, dass dieses Fest am Kirchweihsonntag gefeiert werden konnte.