Zum Heimgang von Papst em. Benedikt XVI.

Papst em. Benedikt XVI. ist gestorben.
Beten wir für Benedikt und empfehlen wir ihn dem Herrn an.
Aus diesem Grund läutet die Stadtpfarrkirche am 31.12.22 von 12.15 bis 12.30 Uhr.

In der nächsten Woche wird Stadtpfarrer P. Steffen Brühl ein Requiem für den verstorbenen Papst in der Stadtpfarrkirche feiern. Datum und Zeit werden noch bekanntgegeben.

Mit Trauer und Betroffenheit hat Bischof Dr. Bertram Meier auf die Nachricht vom Ableben des emeritierten Papst Benedikt XVI. reagiert. Lesen Sie hier sein komplettes Statement im vollen Wortlaut:

„Obwohl Papst em. Benedikt XVI. ein langes und erfülltes Leben hatte, löst sein Tod bei mir Trauer und Betroffenheit aus. Denn jeder Abschied bedeutet Loslassen. Schon kurz nach meiner Priesterweihe 1985 durfte ich Joseph Ratzinger kennen lernen. Während meiner Jahre am deutschen Kolleg des Campo Santo bei Sankt Peter in Rom konnte ich fast wöchentlich am Donnerstag mit ihm die Eucharistie feiern und oft mit ihm frühstücken. Während meiner Promotion hat er sich wiederholt nach dem Fortgang meiner Arbeit erkundigt, zumal ich über den von ihm geschätzten Regensburger Bischof Johann Michael Sailer schrieb, den Vater der Pastoraltheologie.
Joseph Ratzingers Maßanzug war der des Theologen, und dieses Charisma brachte er an allen Stationen seines Wirkens ein: als Professor für Fundamentaltheologie und Dogmatik, im Kardinalsrang als Erzbischof in unserer Metropolie München und Freising sowie als Präfekt der Glaubenskongregation und schließlich als Papst. Es war wohl für Joseph Ratzinger durchaus herausfordernd und spannend, sein eigenes Profil als wissenschaftlicher Theologe zurückzustellen und in das Wir der Gesamtkirche zu integrieren, die Einheit und Vielfalt zusammenbringen muss.
Je höher seine Verantwortung wuchs, umso mehr begab er sich in den Dienst der Wahrheit, die er den Menschen in Liebe anbieten und verkünden wollte. Es ist sicher kein Zufall, dass sein erstes großes päpstliches Rundschreiben den Titel trug: Deus caritas est. Gott ist die Liebe. Dabei musste er auch erfahren, dass die Autorität der Wahrheit in der Liebe an Grenzen stößt.
Ich verneige mich vor dem immensen und kostbaren Lebenswerk, das Papst em. Benedikt XVI. der Kirche hinterlässt, und bin mir sicher, dass die theologischen Bögen, die er spannte, einen Horizont des Lichtes eröffnen, das mit einem gewissen zeitlichen Abstand auch die Schatten überstrahlt, die in den letzten Monaten auf sein Wirken gefallen sind. Ich bin zuversichtlich, dass Joseph Ratzinger als einer der großen Theologen auf dem Stuhl Petri Kirchengeschichte geschrieben hat. Möge er nun unverhüllt schauen dürfen, was er in seinem Sehnen unermüdlich gesucht und erforscht hat.“

Quelle: www.bistum-augsburg.de