Bischof Bertram feiert Pallotti mit Notfallseelsorger:innen in St. Jakob

Zum ersten Mal seit 2019 konnte diesen Samstag im Bistum Augsburg wieder der „Tag der Notfallseelsorge“ stattfinden. In dem Gottesdienst in der Friedberger Stadtpfarrkirche St. Jakob sandte Bischof Bertram rund dreißig Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger in ihren neuen Dienst aus und verabschiedete die langjährige stellvertretende Leiterin der Notfallseelsorge Stefanie Drewes in den Ruhestand.

„Wo viele davonlaufen, da bleiben sie“, betonte der Bischof in seiner frei gehaltenen Predigt an die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger in Friedberg. Deren Dienst kenne keine konfessionellen oder religiösen Grenzen: Der Mensch stehe im Mittelpunkt, „weil er Mensch ist.“ Dadurch werde in der Notfallseelsorge das Wort Jesu verwirklicht: „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Insofern stehe die Notfallseelsorge sogar in direkter Tradition zu Christus selbst, dem „ersten Notfallseelsorger“: „Er ging zu Leuten, die ausgestoßen waren, die Hilfe brauchten, die im Straßengraben des Lebens gelandet waren.“ Vor diesem Hintergrund nahm er auch Bezug auf den Tagesheiligen St. Vinzenz Pallotti, der im frühen 19. Jahrhundert wertvolle Seelsorgearbeit an den und für die Menschen in Rom geleistet habe.

Ein anderes biblisches Vorbild für die Notfallseelsorge sei der barmherzige Samariter gewesen. Wie er kümmerten sich die Seelsorger/-innen um Menschen in Krisensituationen. Besonders hob der Bischof dabei die schwere Pflicht hervor, Todesnachrichten und traurige Botschaften zu überbringen und die derart von ihnen besuchten Menschen direkt seelsorgerisch zu betreuen. Dieser Dienst stelle auch für die Männer und Frauen der Notfallseelsorge eine nicht zu unterschätzende psychische Belastung dar, weshalb Bischof Bertram ihnen immer wieder Lichtblicke wünschte, die ihnen in ihrer Arbeit hälfen: „Der Herr segne und schütze Sie in Ihrem wertvollen und unverzichtbaren Dienst!“

Zum Gottesdienst kamen zahlreiche Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger in Friedberg zusammen.

In dem Gottesdienst konnte die Notfallseelsorge auch 32 neue ehrenamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger begrüßen, von denen rund dreißig durch Bischof Bertram in dem Gottesdienst gesegnet und in ihren neuen Dienst ausgesandt wurden. Besonders hob der Bischof dabei hervor, dass sich auch viele junge Menschen und davon wiederum viele Frauen sich ehrenamtlich in die Notfallseelsorge einbringen wollten. Zuletzt wurde auch die langjährige stellvertretende Leiterin der Notfallseelsorge Stefanie Drewes verabschiedet. Die Theologin und Aktive in der Freiwilligen Feuerwehr, die nach rund zwei Jahrzehnten als Pastoralreferentin in Friedberg hauptamtlich zur Notfallseelsorge wechselte, war seit 2010 in verschiedenen Leitungsfunktionen in der Notfallseelsorge des Bistums sowie dem Notfallseelsorgesystem Augsburg tätig. Bischof Bertram betonte dazu, dass Frau Drewes stets mit „Empathie und Entschlossenheit“ aufgetreten sei und dankte ihr für ihren langjährigen Dienst.

Die Notfallseelsorge des Bistums Augsburg ist in 14 Systeme aufgeteilt, die einen Großteil des Bistumsgebiets abdecken. Sie kooperiert dabei stets eng mit den verschiedenen Blaulichtorganisationen. 2019/20 wurden sie zu insgesamt 2.516 Einsätzen gerufen, bei denen insgesamt fast 10.000 Menschen eine seelsorgerliche Erstbetreuung gegeben werden konnte. Mit dem heutigen Aussendegottesdienst steigt die Zahl der haupt- und ehrenamtlich in der Notfallseelsorge des Bistums tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf rund 260.

Für alle Interessierten, die gerne selbst als Notfallseelsorger/-in arbeiten möchten, gibt es ab Dezember wieder die Möglichkeit, einen Ausbildungskurs zur Grundqualifizierung zu absolvieren. Der Kurs wird jährlich angeboten und findet in Zusammenarbeit mit verschiedenen Blaulichtorganisationen statt. Weitere Informationen und den aktuellen Jahresbericht zum Herunterladen gibt es im Internet unter: www.notfallseelsorge-augsburg.de.

Quelle: Julian Schmidt/ Bischöfliche Pressestelle