Bäume bei St. Stephan müssen gefällt werden

Aufgrund eines akut gewordenen Pilzbefalls müssen ab Donnerstag, den 25. März drei Eschen bei der Kirche St. Stephan in Friedberg-Süd gefällt werden. Aus einem der Stämme soll stattdessen ein Insektenhotel entstehen. Zusätzlich soll das Holz teilweise für die Herstellung einer Stephanusfigur weitergenutzt werden.

Das gefürchtete Eschentriebsterben hat nun auch die drei Eschen bei St. Stephan erreicht. Ein von der Pfarrei in Auftrag gegebenes Gutachten sieht die Fällung als einzig gangbaren Weg vor. „Wir haben uns die Entscheidung nicht einfach gemacht“, sagt der Kirchenpfleger von St. Stephan, Klaus Greppmair. Vor allem bei dem mit rund 150 Jahren ältesten der Bäume bestehe für Fußgänger und Kirchenbesucher eine erhöhte Gefahr durch morsches Holz und herabfallende Äste. Auch die Verkehrssicherung könne nicht mehr gewährleistet werden.

„Die drei Eschen haben das Bild von St. Stephan über viele Jahrzehnte hinweg geprägt und bereichert. Auch deshalb wollen wir sie nicht einfach nur fällen und beseitigt wissen“, betont Stadtpfarrer Steffen Brühl. Stattdessen wolle man aus dem Holz eines der Stämme die Skulptur des heiligen Stephanus schnitzen und diese dann vor der Kirche aufstellen. „Damit werden die Bäume in der geistlichen Tradition des Ortes weiterleben“, so der Geistliche. Für das Projekt habe man bereits den Friedberger Holzkünstler Stefan Bauer gewinnen können, der bereits in zahlreichen regionalen Werken und auf verschiedenen Showevents sein Können unter Beweis gestellt habe.

Eine weitere Nutzung des Holzes soll im Sinne der Schöpfungsbewahrung stattfinden. „Die größte Esche bietet ein Mikrobiotop für rund 600 Pilze und Moose sowie bis zu 70 Insekten- und Milbenarten. Auch Vögel nisten gern in ihrem dichten Efeu“, erklärt der neue Verwaltungsleiter der Stadtpfarrei Achim Renninger. Diese Vielfalt dürfe man nicht so einfach entfernen. Stattdessen soll der Stamm fünf Meter über dem Boden abgeschnitten werden, um auch weiterhin Zuflucht und Brutstätte für die zahlreichen Tierarten sein zu können. „Damit beteiligt sich die Stadtpfarrei an den Bemühungen des Bistums Augsburg, die Bewahrung der Schöpfung verstärkt in Blick zu rücken“, so der Verwaltungsleiter. Eine Erklärungstafel wird schließlich den Sinn des wertvollen Kleinbiotops für Passanten verdeutlichen.