"Ihr werdet gebraucht"

100-jähriges Wirken des Katholischen Frauenbundes Friedberg wird gewürdigt und gefeiert

100 Jahre nach seiner Gründung hat der Zweigverein Friedberg des Katholischen Deutschen Frauenbundes Grund zu feiern. Das Jubiläum wurde zunächst mit einem bewegenden Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche Sankt Jakob gewürdigt. Im Mittelpunkt der Feier stand das Motto der Friedbergerinnen, „stark im Glauben, stark im Leben“, das für Stadtpfarrer Steffen Brühl durchaus als Ansporn für alle gelten könne. Die Benediktinerschwester Barbara Fabian aus München legte das Wort Gottes in einem Zeugnis aus. Sie ging dabei auf Maria und Martha, auf notwendiges und besseres Handeln und die beiden wichtigen Kraftpole ein, die in jeder und jedem von uns stecken.
Im Anschluss an den Gottesdienst, der von den Jakobsingers musikalisch stimmungsvoll begleitet wurde und in der Gestaltung durch den Frauenbund geprägt war, stand eine kleine Feier im Pfarrzentrum auf dem Programm. Unter den gut 100 Gästen waren vornehmlich Mitglieder des Friedberger Frauenbunds und aus weiteren Zweigvereinen im Landkreis, Bezirksleiterinnen des KDFB sowie Vertreterinnen und Vertreter der Pfarrei Sankt Jakob, des Pfarrgemeinderats und der evangelischen Gemeinde Friedberg.

Dank von vielen Seiten
Von vielen Seiten gab es Dank für das vielfältige und langjährige Wirken des Frauenbundes. So würdigte Stadtpfarrer Steffen Brühl das Engagement der Frauen als „großes Glück für die Pfarrei Sankt Jakob“. Er sei bis heute tief beeindruckt von dem, was die Mitglieder alles tun und wie sie sich dabei gegenseitig im Blick behielten. Eindrucksvoll hatte er zuvor die historische Bedeutung der Gründung des Katholischen Frauenbunds 1903 in Köln beleuchtet und verdeutlicht, dass die Grundidee der Gleichberechtigung im kirchlichen und sozialen Leben heute so aktuell sei, wie sie es damals war. Mit seiner Gratulation zum Jubiläum verband Pater Brühl große Anerkennung für die Friedbergerinnen: „Ohne euch wäre Sankt Jakob nicht das, was Sankt Jakob heue ist. Ich danke euch für den unermüdlichen Einsatz – für die Frauen, durch alle Generationen, und für die Pfarrei. Ihr werdet gebraucht!“
Bürgermeister Roland Eichmann zeigte sich sichtlich beeindruckt von der Geschichte des Frauenbunds, der Solidarität, Gemeinschaft und Hilfe. „Das ist ein tolles Erbe, auf das Sie stolz sein dürfen.“ Auch für ihn haben Organisationen wie der Frauenbund große Bedeutung, denn sie „tragen die Stadtgesellschaft und prägen Friedberg“. Für große Freude sorgte er mit einem „Geburtstagsgeschenk“: einem städtischen Zuschuss in Höhe von 600 Euro, einer Kiste Friedbergsekt und einer Rose für jede Besucherin. Herzlich gratulierte schließlich auch Monika Knauer, Diözesanvorsitzende des KDFB Diözesanverbands Augsburg, dem Vorstand des Friedberger Vereins.

Beste Unterhaltung für die Gäste
Für das Wohl der Gäste sorgten ein kleiner Mittagsimbiss sowie ein umfangreiches Kuchenbuffet, musikalischen Genuss bereiteten die Jakobplayers unter der Leitung von Andrea Schmid. Dass auch eine Chronik höchst unterhaltsam präsentiert werden kann, bewies der Frauenbund schließlich mit einer überaus gelungenen Präsentation. Da waren die Besucher gefordert, Sütterlinschrift zu übersetzen, sie staunten über einen sagenhaften Kassenstand von drei Billionen Mark – dank Hyperinflation im Jahr 1923 – und amüsierten sich köstlich über „wohlmeinende Ratschläge des Hochwürdigen Herrn Stadtpredigers“ – auch und ganz besonders der heutige Stadtpfarrer. Spannend waren auch die zahlreichen Einblicke in vergangene und heutige Tätigkeiten, Veranstaltungen, Vorstandsaufgaben. Vieles ist auch beim Frauenbund dem Wandel unterlegen. Gleichbleibend ist jedoch der Einsatz der Mitglieder mit dem Ziel, für sich und andere da zu sein.

Dagmar Weindl