Vereint in Gebet und Solidarität

Verherendes Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet

Latakia ist eine schön gelegene Hafenstadt am Mittelmeer. Und sie hat eine bemerkenswerte Geschichte. Schon die Römer liebten diese Stadt, die sie Laodicea ad Mare nannten. Cäsar verlieh ihr den Status einer freien Polis. Kaiser Septimius Severus erhob Laodicea zur Metropolis, dennoch bewahrte sich die Stadt ihren griechischen Flair. Alexander der Große war nach der gewonnenen Schlacht bei Issos 333 v. Chr. hier gewesen. Und auch der Apostel Paulus. Seit Kaiser Konstantin war Laodicea christlich und ein gar nicht so unbedeutender Bischofssitz. Ein Ort voller Geschichte also.

Heute ist Latakia die viertgrößte Stadt Syriens, islamisch geprägt und stark vom Bürgerkriegsgeschehen betroffen. Dies bewog und bewegt viele Menschen, ihre Heimatstadt zu verlassen und in sichere Länder zu fliehen. Zum Beispiel zu uns nach Deutschland. Houda ist eine Syrerin, die mit ihren Kindern die gefährliche Flucht auf sich nahm. Sie lebt jetzt bei uns in Friedberg und ist gut integriert.

Am vergangenen Montagmorgen gegen 5 Uhr in der Früh riß sie das Klingeln ihres Handys aus dem Schlaf. Es war ihr Mann, der in Latakia lebt. Er war ganz außer sich und berichtete ihr von einem schrecklichen Erdbeben, das sich gerade ereignet hatte. Er war verzweifelt, er wusste nicht, wie es jetzt weitergehen sollte, er hatte Angst um sein Leben. Im Laufe des Tages versuchte Houda, krank vor Sorge, immer wieder, ihren Mann und ihre Verwandten in Latakia anzurufen. Aber das Handynetz brach ständig zusammen. Sie bekam nur spärliche Informationen. Man berichtete ihr von vielen, vielen Toten, Verletzten und Verschütteten, von Nachbeben, die immer weitere Gebäude zum Einsturz brachten, von fehlender Hilfe, von der schrecklichen Kälte. Und dabei war Latakia noch nicht einmal das Zentrum des Bebens. Weiter nördlich ginge es den Menschen noch schlechter.

Die Not ist unbeschreiblich. In Syrien wie auch in der Türkei. Die Medien berichten von mehr als 42.000 Toten (Stand 16.2.23, 13 Uhr) und Hunderttausende, die obdachlos wurden. Im Winter. Bei Schnee und klirrender Kälte.

Als Pfarrei drückten wir der türkisch-islamischen Gemeinde Friedbergs unsere Anteilnahme aus. Der Pfarrgemeinderat will auch ein tätiges Zeichen der Solidarität setzen. Deshalb rufen wir am 12. und 19. Februar zu einer Sonderkollekte für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien in unseren Gottesdiensten auf. Ihre Spenden kommen über die Caritas den Menschen dort zugute.

Sie können Ihre Spende auch überweisen an: Kath. Kirchenstiftung St. Jakob – IBAN DE21 7205 0000 0240 0006 04, Stichwort: Caritas-Spende Erdbebenopfer.

Wir vereinen uns auch im Gebet mit den Menschen im Katastrophengebiet. Houda berichtet von einem Video, das einen Mann zeigt, der um seine verschütteten Kinder bangt und den Allmächtigen um Hilfe anfleht. Bitten auch wir Gott um Trost für die Trauernden, um Hoffnung für die Verzweifelten und um Heilung für die Verletzten.

Sie können Ihre Spende auch überweisen an:
Kath. Kirchenstiftung St. Jakob – IBAN DE21 7205 0000 0240 0006 04, Stichwort: Caritas-Spende Erdbebenopfer.

Vergelt’s Gott für Ihre Hilfe!