Patrozinium und 50. Geburtstag des Stadtpfarrers
Unterwegs im Glauben – mit Dank im Herzen
Vergangenen Sonntag [27. Juli 2025] feierten wir in Sankt Jakob unser Patrozinium, und ich durfte mit unserer Gemeinde und Gästen aus nah und fern meinen 50. Geburtstag begehen. Zwei Anlässe, die sich gut über das Motiv des „Weges“ miteinander verknüpfen ließen.
Jakobus der Ältere ist nicht nur der Stadtpatron von Friedberg und Patron der Stadtpfarrkirche und unserer Pfarrei – er ist auch der Patron der Pilgerinnen und Pilger, der Menschen auf dem Weg. Jakobus erinnert uns daran, dass wir – als Kirche, als Gemeinde, aber auch jede und jeder für sich – in Bewegung bleiben sollen. Wer auf dem Weg stehen bleibt, kommt nicht ans Ziel (und nein: Der Weg ist nicht das Ziel).
Wer aber in Bewegung ist, verändert sich, durch die Eindrücke auf dem Weg, die Begegnungen, die Probleme und Herausforderungen, die es zu lösen (oder zu überstehen) galt etc. Veränderung ist ein Wesensmerkmal des Lebens. Wenn ich auf meinen bisherigen Lebensweg zurückschaue, dann muss ich sagen, dass ich für diese Veränderungen im Großen und Ganzen sehr dankbar bin.
So wichtig Veränderung in unserem Leben ist, sie geht oft mit Angst einher. Denn Veränderung erzeugt nicht selten Unsicherheit, und wir Menschen sind doch sehr sicherheitsliebende Geschöpfe.
Die Unsicherheit, die Angst, die Veränderung hervorruft, kann uns lähmen – ja, sogar zur Erstarrung führen. Wir stecken dann fest in dem, was gestern war und merken nicht, dass das Heute viel Neues, Schönes, Lebendiges mit sich bringt. Erstarrung und Verharrung sind dem Tod näher als dem Leben. Gestern ist vorbei und kommt auch nicht wieder.
Deshalb wieder Jakobus: in Bewegung bleiben, die Schritte tun, die jetzt dran sind – in der Kirche, in unserer Gemeinde und auch persönlich. Jakobus will uns helfen, unsere Angst zu überwinden. Lassen wir uns auf den Weg ein.
Im Festgottesdienst konnte ich ein paar Erinnerungen an meinen zurückgelegten Lebensweg teilen. Das begann schon mit dem Einzug zu Beginn: Von unserer Metzler-Orgel war die Titelmelodie von John Williams aus der Kino-Saga „Star Wars“ zu hören. Diesen Weltklassiker der Musik habe ich mir gewünscht, weil mir kein Buch, kein Film eingefallen ist, das mich in meiner Kindheit und Jugend so begleitet hätte wie diese – und auch so beeinflusst hätte – auch in Bezug auf mein Wertegerüst (der ewige Kampf Gut gegen Böse, Freiheit gegen Unterdrückung, Individualität gegen Uniformität – und die Erkenntnis, dass es immer den persönlichen Einsatz braucht).
Im Film bemüht sich Meister Yoda, seinem Schüler Luke Skywalker beizubringen, dass der Weg zum Licht mit dem Loslassen der Angst beginnt. Ich sagte ja, dass beide Themen sich gut miteinander verknüpfen ließen.
Es war ein sehr schönes und gelungenes Fest! Die Erinnerung an unseren Stadt- und Pfarrpatron und auch meine (um wenige Tage vorgezogene) Geburtstagsfeier haben wir gut feiern können.
Es ist mir ein Bedürfnis, allen, die dieses Fest ermöglicht haben, ein herzliches „Vergelt’s Gott“ zu sagen – allen, die mitgefeiert haben, allen, die mich mit ihren guten Wünschen ins neue Lebensjahr begleitet haben.
Mein besonderer Dank gilt denen, die uns diesen wunderbaren Festgottesdienst geschenkt haben: den Jakobssingers unter der Leitung von Andrea Schmid, Monika Trinkl-Peters, die aus unserer Orgel drei prägnante Musikstücke aus den Star Wars-Filmen erklingen ließ (weil ich so oft gefragt wurde: Es waren folgende Stücke – Star Wars Main Theme zum Einzug, May the Force be with you zur Kommunion und die Cantina Band zum Auszug). Den so zahlreich erschienenen Ministrantinnen und Ministranten, dem gesamten liturgischen Dienst, den Mesnern, dem Blumenteam für den sehr geschmackvollen Blumenschmuck.
Ein herzliches Dankeschön den Vertreterinnen und Vertretern der Politik – unserem Landrat, unseren drei Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, Altbürgermeistern, Ehrenbürgern, Stadträtinnen und -räten, allen aus der Stadtgesellschaft in ganz unterschiedlicher Funktion, der Ökumene und den verschiedenen sozialen Einrichtungen, den Mitgliedern des Pfarrgemeinderats und der Kirchenverwaltungen, des Pfarrteams und aller aus unserer Kirchengemeinde – für ihr Kommen.
Dem Pfarrgemeinderat danke ich herzlich für die Einladung zum anschließenden Empfang und für dessen Organisation, allen helfenden Händen, die das leckere Buffet zubereitet haben, auf- und abbauten etc. Unserem PGR-Vorsitzenden Julian Schmidt für seine wertschätzenden Worte sei ebenfalls herzlich gedankt.
Meiner Familie und vielen Freunden danke ich für ihr Kommen – und allen, die mit ihren großzügigen Spenden den Umbau der Stadtbücherei St. Jakob unterstützen. Unsere Pfarrei ist auf diese Hilfe angewiesen.
Ich bin sehr dankbar, in unserer Stadt Pfarrer sein zu dürfen und auf die Fürsprache unseres Schutzpatrons Jakobus gemeinsam mit Ihnen und euch eine lebendige, bunte und lebensnahe Gemeinde zu gestalten, die die Veränderungen der kommenden Jahre ohne Angst, aber mit Vertrauen auf Gottes Führung angeht.
Danke sagt
Ihr und euer
P. Steffen Brühl SAC
„Handle nach dem, was du gelernt,
retten kann es dich.“
(Meister Yoda)